„Hände tief, Kreuz anspannen, Beine lang, Kopf hoch, Schultern zurück, Absatz tief, locker im Becken …!“ So manchen Reitanfänger bringen diese Anweisungen zur Verzweiflung. Aber auch erfahrene Reiterinnen und Reiter haben mit dem korrekten Reitersitz immer wieder ihre Probleme. Ursachen sind häufig Verspannungen, unausgewogene Muskulatur, Fehlhaltungen, einseitige Belastungen im Alltag oder „antrainierte“ falsche Bewegungsmuster.
An zwei Tagen führten Reitlehrerin Maria Gold, zertifizierte Bewegungstrainerin nach der Methode des Sportwissenschaftlers Eckart Meyners, und Physiotherapeutin Petra Dennochweiler spezielle Sitzschulungen mit den angemeldeten Teilnehmern durch. Die Gmünder Reithalle wurde zum Gymnastikraum mit Matten, Pezziball, Balancekissen und dem BALIMO, einem speziellen Bewegungsstuhl mit rundum beweglicher Sitzfläche, umfunktioniert. Jede 30-minütige Trainingseinheit begann mit einer genauen Analyse des Reitersitzes auf dem Pferd - in den verschiedenen Gangarten, beim Reiten von Volten und beim Angaloppieren. Es folgten gezielte Lockerungs- und Kräftigungsübungen auf der Matte und mit den verschiedenen Geräten, Übungen zur Schulung der Koordination und Muskelentspannung.
Eine zentrale Rolle spielte dabei der BALIMO, mit dem sich vor allem die Kommandozentrale Becken mobilisieren lässt. Auch Gleichgewicht und Körpergefühl können geschult werden. Im Anschluss an jede „Trockenübung“ ging es wieder in den Sattel, und die Veränderungen hin zu einem dynamischen Reitersitz waren immer wieder deutlich zu sehen und zu spüren. Am Ende jeder Therapiesitzung bekamen alle Teilnehmer ein maßgeschneidertes Trainingsprogramm an die Hand, das nicht nur beim Reiten, sondern auch im Alltag die Beweglichkeit verbessern hilft.